Städtebau – Zwei Grossformen im Dialog

Für die Erweiterung des Hotels Terrace in Engelberg OW entwarf atelier ww im Rahmen eines Studienauftrags den Timber Tower – ein Hochhaus mit einer vorgefertigten Holzkonstruktion.

Terrace in Engelberg
Durch die Setzung des Turms an der südwestlichen Ecke des Altbaus bleiben die Sichtbezüge zum historischen Teil bestehen.

Für die Erweiterung des Hotels Terrace in Engelberg OW entwarf atelier ww im Rahmen eines Studienauftrags den Timber Tower – ein Hochhaus mit einer vorgefertigten Holzkonstruktion.Das ortsbauliche Konzept basiert auf der Idee, Erweiterungsbauten und Altbau-Sanierung in ein Gleichgewicht zu bringen und damit ein ausgewogenes Verhältnis von neuen Volumen und dem sehr präsenten Altbau des Grandhotels herzustellen. Der Altbau soll möglichst auf den ursprünglichen Charakter des Grandhotels zu Zeiten der Belle Époque zurückgeführt werden.

Die gewählte rotationssymmetrische Form des Hochhauses verleiht dem Neubau ein Alleinstellungsmerkmal mit identitätsstiftender Kraft, das der exponierten Lage Rechnung trägt und den historischen Altbau kontrastiert – bewusst etwas anderes ist. Ein ausgewogenes Verhältnis der Grösse der Volumen Hochhaus und Altbau lässt die beiden Grossformen als zusammengehöriges Ensemble in einen Dialog mit der Umgebung treten.

Vorwiegend eine Holzkonstruktion

Der architektonische Ausdruck des Hochhauses wurde im Zusammenhang mit einer ortsverwandten Materialisierung und seiner spezifischen Nutzung gesucht. Die Projektidee sieht vor, den Turm vorwiegend mittels Holzkonstruktion zu entwickeln. Gemeinsam mit dem Holzbauspezialisten Häring AG können Lösungen bezüglich der statischen und brandschutztechnischen Anforderungen aufgezeigt werden. Die Volumetrie verkörpert eine innovative Architektursprache und verspricht durch die Materialwahl eine hohe Objektqualität.

Der konzentrisch repetitiv organisierte Grundriss mit zentraler Erschliessung aus dem Beton-Kern führt zu ökonomischen Vorteilen sowohl im Baukonzept als auch später im Betrieb. Das angedockte und systematisierte Holz-Tragwerk ermöglicht eine modulare und rationelle Bauweise innerhalb einer Bausaison. Die Torsionssteifigkeit der Gesamtstruktur wird mit konstruktiven Massnahmen im Bereich der Aussenfassade und bei den abschliessenden Wandscheiben des Treppenhauses sichergestellt. Das vorliegende Hotelkonzept kann in der alpinen Bergwelt zum beachtenswerten Milestone für innovative Nutzung des einheimischen und erneuerbaren Rohstoffes Holz werden.

Innenarchitektur

Die Innenarchitektur von IDA 14 ist die konsequente Fortsetzung des architektonischen Entwurfsansatzes, den bestehenden historischen Altbau in seiner Erscheinung als weithin sichtbare Ikone vollständig zu erhalten. Das Konzep betont die erhaltenen historischen innenarchitektonischen Elemente des Jugendstils und rekonstruiert sie, wo nicht mehr vorhanden. Moderne und eklektische Elemente wie Möbel, Leuchten und Textilien erzeugen in der Komposition mit dem Historischen und der frischen Farbgebung ein elegantes, entspanntes und zeitloses Ambiente. Der Neubau setzt sich in seiner Erscheinung vom Altbau ab. Im Inneren verwenden wir die gleiche Gestaltungssprache wie im Altbau und schaffen so eine Verbindung zwischen beiden Gebäuden.

Terrace in Engelberg
Das Interior Design Concept IDA 14 von Karsten Schmidt.
Konstruktionsaufbau
Konstruktionsaufbau des Holztragwerks.
Schnitt
Schnitt
Grundriss Hotelgeschoss
Grundriss Hotelgeschoss
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