Sport- und Freizeitbauten  – Eine besondere Lage

Das Freizeitbad Stegermatt liegt mitten in einem Landschaftspark und zugleich nur wenige Schritte vom Stadtzentrum entfernt. Hinzu kam die Art der Aufgabenstellung: Es sollte ein Kombibad sein, also ein kombiniertes Frei- und Hallenbad, welches unter einem Dach die verschiedenen Bereiche Freizeit, Sport und Wellness vereint.

Landschaftspark
Im Süden schließt ein eigenständiger Gebäuderiegel für den Saunabereich an den Gebäudekomplex an.
Projektleitung
Von Andreas Ditschuneit, Geschäftsführer 4a Architekten GmbH

Das Freizeitbad Stegermatt liegt mitten in einem Landschaftspark und zugleich nur wenige Schritte vom Stadtzentrum entfernt. Hinzu kam die Art der Aufgabenstellung: Es sollte ein Kombibad sein, also ein kombiniertes Frei- und Hallenbad, welches unter einem Dach die verschiedenen Bereiche Freizeit, Sport und Wellness vereint. Diese Anforderungen stellten eine Besonderheit dar und machten die Planung komplexer. Auch die Tatsache, dass das bestehende Hallenbad in unmittelbarer Nachbarschaft bis zur Fertigstellung des neuen Freizeitbades in Betrieb bleiben musste, hatte Einfluss auf die Gebäudeplanung, insbesondere im Hinblick auf dessen Standort im Park und die Baustellenlogistik.Ein besondere Inspiration war der Landschaftsraum, vor allem der alte, nahezu erhaben wirkende Baumbestand im Offenburger Bürgerpark. Es war ein grosses Anliegen, einen Bezug zur Natur herzustellen, das Zusammenspiel von Architektur und Landschaft herauszuarbeiten und im Entwurf zu verankern. Dieser zentrale Gedanke spiegelt sich sowohl im Grundriss und in der Formgebung als auch in der Gestaltung wider.

Weiter galt es zu beachten, dass der Bürgerpark unmittelbar an die Offenburger Innenstadt grenzt. Durch seine Lage im Westen des weitläufigen Grundstücks bildet das neue Freizeitbad eine Schnittstelle zwischen Stadt und Parklandschaft und ist für Besucher, die zu Fuss durch den Bürgerpark kommen, bereits von Weitem als Landmarke sichtbar. Unterschiedlich geneigte weitläufige Dachflächen, grossflächige Glasfassaden und expressive Raumvolumen für die verschiedenen Bereiche Freizeit, Sport und Wellness verzahnen sich mit der natürlichen Umgebung und bilden einen spannungsvollen Kontrast zwischen gebauter Umwelt und Landschaftsraum.

Positiver Einfluss von Bauherr und Nutzer

Das Offenburger Freizeitbad ist ein gutes Beispiel dafür, wie Bauherr und Nutzer den Entwurf im positiven Sinn beeinflusst haben. Es gab im Vorfeld Bürgerbefragungen und auch Bürgerinitiativen, deren Ergebnisse in eine Bedarfsanalyse einflossen; ebenso wurden die Wünsche der örtlichen Schwimmvereine in der Planung berücksichtigt. Das Sportschwimmbecken mit 25 Metern Länge und acht Bahnen sowie die Möglichkeit zum Unterwasserrugby sind unter anderem auf die Belange der Vereine zurückzuführen. Insgesamt ist bei diesem Projekt die Wasserfläche im Vergleich zum Gebäudevolumen sehr hoch, das 50-Meter-Aussenbecken war beispielsweise ein Muss bei der Planung. Und der hohe Qualitätsanspruch des Bauherrn spiegelt sich durchgängig im ganzen Gebäude wider, beispielsweise in der geschwungenen Holzdecke der Badehallen, den Glasspinden im Umkleidebereich und insgesamt in der Verwendung hochwertiger Materialien.

Ein weiterer Punkt, bei dem es ebenfalls sehr gut lief, war, dass der Wettbewerbsentwurf – der erste Aufschlag mit der Gliederung in die drei Gebäudevolumen für Freizeit, Sport und Wellness –nahezu eins zu eins umgesetzt wurde. Nur die Lage des Gebäudes hat sich später geringfügig verändert, und der Saunabereich ist etwas geräumiger ausgefallen als im Entwurf. Die war ein Grund dafür, dass das Beckenprogramm bei der Auslobung feststand und im Nachhinein nicht verändert wurde. Es hatte sich hier einaml wieder gezeigt, dass, wenn die Bedarfsanalyse im Vorfeld gut ausgearbeitet und der Bauherr weiss, was er will, die gesamte Planung reibungsloser abläuft.

Getrennte Bereiche

Zu erwähnen ist auch noch, dass der Kursbereich komplett vom Freizeit- und Sportbereich getrennt worden ist. Dies war formgebend für den gesamten Badebereich. Das separate Kursbecken liegt zwischen den beiden Badehallen und kann durch Glastrennwände ungestört genutzt werden. Auch der Wunsch nach mehr Grosszügigkeit und Wohlfühlatmosphäre im Sauna- und Wellnessbereich wurde in Offenburg umgesetzt. Insgesamt spielt die Aufenthaltsqualität bei Bäderprojekten eine immer wichtigere Rolle – und der Wunsch nach einer atmosphärischen Gestaltung nimmt kontinuierlich zu.

Ein wichtiger Grund für den Erflog des Bauwerks ist die geschwungene Holzlamellendecke in den zwei Badehallen. Ihre sanfte Wellenbewegung prägt die Atmosphäre im gesamten Innenraum. Diese Art der Deckengestaltung unterstreicht die Einbindung der Badehallen in die natürliche Umgebung und sorgt für einen eleganten und grosszügigen Raumeindruck. Auch die Glasspinde im Umkleidebereich verleihen dem Gebäude eine grosse Wertigkeit – und dass sämtliche Becken gefliest sind und keine Edelstahlbecken eingesetzt wurden, trägt ebenfalls zur besonderen Atmosphäre im Offenburger Freizeitbad bei. Eine Besonderheit im Saunabereich ist die schindelverkleidete Zirbelholzsauna. ●

Becken
Eine grosse Wertigkeit erhält das Gebäude unter anderem dadurch, dass sämtliche Becken gefliest sind.
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