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Nicole Hartmann, Innenarchitektin FH/Landschafts­architektin MAS ETH, wissenschaftliche Mitarbeiterin Forschung Innen­architektur, Hochschule Luzern – Technik & Architektur.

Landschaftsarchitektur – Ein Fels als Möbel

Es klingt wie ein schöner Traum: Ein Haus inmitten eines dichten Waldes, mit dem Felsen im Rücken und dem Fluss zu Füssen. Ein Haus, das sich in die Landschaft integriert, sich ihr anpasst und die Grenzen von Innen und Aussen verschwinden lässt, als wäre man Teil der Natur.

Was bereits mit dem beginnenden 20. Jahr­hundert mit der organischen – also naturnahen – Architektur aufkeimte, ist heute in den kontextlosen Städten unter dem Begriff Biophilic Design wieder zu erkennen. Das Interessensgebiet liegt hier nicht im exklusiven Wohnungsbau irgendwo im Grünen, sondern im urbanen Kontext, wo sich der zunehmende Verlust der Verbindung zur Natur besonders abzeichnet.

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten, und wir beginnen zu erkennen, dass ein Wandel hin zum Human Centered Design, also zu menschenzentrierter Gestaltung, erforder­lich ist. Anzeichen für dieses Bedürfnis sind zu­nehmend zu erkennen: Urban Gardening verwandelt Balkone in Gemüsebeete, Dach­terrassen werden zu grünen Oasen, Häuserfassaden erblühen als hängende Gärten, und sogar Parfüms heissen «Un Jardin Sur Le Toit».

Biophilic Design steht also nicht für einen neuen Look – grün anstatt grau –, sondern es geht um das Bedürfnis, den Naturraum wieder Teil des Alltags werden zu lassen.

Drei Kategorien

Nebst der Minergie-Standard-Auszeichnung gibt es seit 2017 auch Richtlinien für den sogenannten WELL-Building-Standard. Dabei geht es neben Nachhaltigkeit vor allem um gesundheitsfördernde Massnahmen. Oliver Heath definiert «14 Patterns in Biophilic Design». Diese werden in drei unterschiedliche Kategorien gegliedert. Die erste Gruppierung «Nature in the Space» beinhaltet den visuellen Bezug zu Naturelementen, lebenden Systemen und natürlichen Prozessen. Das bedeutet neben pflanzlichen Elementen im Raum ein Fenster mit Aussicht in die Natur, um das Wetter und die Jahreszeiten erfahrbar zu machen. Die spürbare Luftbewegung und das sich stetig verändernde Tageslicht mit wechselndem Schatten- und Lichtspiel sind dabei Faktoren zur Stimulierung der menschlichen Wahrnehmung. Das heisst, Sonnenstrahlen auf dem Bildschirm oder ein Luftzug durch die Arbeitsblätter sind durchaus mal erwünscht.

Die Kategorie «Natural Analogue» beschreibt indirekte natürliche Analogien, also eine biomorphe Formensprache, beispielsweise Wendeltreppen oder geschwungene Wegführungen. Natürliche Farben, Oberflächen mit haptischen Qualitäten und Texturen mit einer gewissen Komplexität sind zentrale biophile Elemente. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Einsatz von ortsspezifischen Materialien, welche die Raumqualität nachhaltig steigern.

Die dritte Kategorie, «Nature of the Space», bezieht sich auf die Integration von zwei konträren menschlichen Bedürfnissen, nämlich den Wunsch nach Übersicht und Offenheit und das Bedürfnis nach Rückzug und Sicherheit.

Pflanzen im Innen- oder Aussenraum zu posi­tionieren ist also nur ein Aspekt von biophiler Architektur, deren Ziel es ist, den Bezug zur Natur und somit auch die Gesundheit der Menschen zu fördern. Die Dringlichkeit dieses Anliegens zeigt sich auch im Gesundheitswesen. In Schottland können Ärzte seit Ende 2018 den Patienten sogar Natur verschreiben, denn es ist vielfach bewiesen, dass der Aufenthalt in der Landschaft die physische und psychische Gesundheit positiv beeinflusst. Auf einem nichtergonomischen Felsen zu sitzen kann also durchaus gesund sein. ●

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