Städtebau – Der Giessenturm

Das Giessenhochhaus ist Teil des von atelier ww entwickelten und mit der Stadt Dübendorf im Workshop-Verfahren diskutierten Masterplans für das Giessenareal. Das Hochhaus markiert die Schnittstelle zwischen dem Gewerbe- und Industriebereich und dem gewachsenen, kleinkörnigen Kern der historischen Gemeindestruktur.

Giessenhochhaus
Das Giessenareal in Dübendorf.
Das Giessenhochhaus ist Teil des von atelier ww entwickelten und mit der Stadt Dübendorf im Workshop-Verfahren diskutierten Masterplans für das Giessenareal. Das Hochhaus markiert die Schnittstelle zwischen dem Gewerbe- und Industriebereich und dem gewachsenen, kleinkörnigen Kern der historischen Gemeindestruktur. Die klar und prägnant ausformulierte städtebauliche Figur, bestehend aus dem viergeschossigen Sockel und dem Hochhaus, die mit einer Drehung ineinandergreifen, generieren eine starke, unverwechselbare Identität, die zu einem visuellen Zeichen der Stadt Dübendorf wird.Der Sockelbau beinhaltet eine Alterspflegeabteilung mit 60 Pflege-Zimmer, die publikumsorientierten Nutzungen sind im Erdgeschoss angesiedelt. Neben den kleineren Gewerbenutzungen bilden die 80 Alterswohnungen und die 50 Mietwohnungen den grössten Nutzungsanteil. Die obersten Wohnungen weisen einen grosszügigeren Grundrisstyp auf. Die Eck-Loggias bieten nicht nur eine Aussicht in jeweils zwei Himmelsrichtungen, sie dämmen auch die Geräusche von Aussen.

Für das atelier ww ist der Giessenturm das erste vollständig in BIM (Building Information Modeling) geplante Bauvorhaben. Die Vorgabe zur konsequenten Planung auf der Basis des BIM-Prozesses kam vom Totalunternehmer, wobei die Bauherrschaft den Entscheid zu BIM von Beginn weg unterstützte.

Aufgrund des verschiedenartigen Wohnungsmixes und der Verdrehung des Hochhauskörpers ist weder die Statik- noch die Haustechnikanforderung alltäglich, und auch die komplexe Fassade verlangt eine aufwendige Planung. Anders als in BIM wäre die Planung insofern fast nicht denkbar. Jedenfalls sind die Vorteile schon jetzte absehbar: Dank der 3D-Visualisierung, der einfachen Kollisionsüberprüfung und der Möglichkeit, Informationen sehr schnell zu filtern, geschehen weniger Planungsfehler. Aus den bauteilbezogen hinterlegten Informationen – den Attributen – wird die Massenermittlung erstellt, welche die Grundlage für die Zusammenstellung der Kosten bildet. Dank BIM wird in frühen Phasen eine sehr hohe Kostengenauigkeit erreicht.

Geplant ist zudem, mittels einer 4D-Planung – das heisst, das 3D-Modell um den Faktor Zeit ergänzt – die Erstellung des Gebäudes zu simulieren. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse würden dann wieder zurück in die Planung fliessen.

Es sind aber nicht nur diese offensichtlichen Hard Facts, die atelier ww dazu veranlasst haben, künftig alle Projekte in BIM anzugehen. BIM gibt eben auch die Methodik vor, wie alle Projektbeteiligten miteinander kommunizieren, mit welchen Hilfsmitteln und in welchem Rahmen. Dadurch entfallen Diskussionen über Schnittstellen, Verantwortlichkeiten, Leistungspakete und Bearbeitungstiefen, denn diese müssen von Beginn weg verbindlich geregelt werden. Das führt zu einem effizienten, transparenten und vertrauensvollen Arbeiten vom ersten Kontakt an.

Bautafel

Bauherrschaft Credit Suisse Real Estate Fund Siat

Auftraggeber Implenia Schweiz AG

Architekt atelier ww Architekten sia AG

Bauingenieur Henauer Gugler AG

Haustechnik Implenia Schweiz AG

Elektroplanung pbp ag engineering

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Übersetzungsmatrix für die Fassadenelemente.
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Fallstudie
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Grundriss Obergschoss
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