Landschaftsarchitektur  – Bildung und Sport

Der Jakobsweg führt durch das Schulareal, vorbei an der angrenzenden Kapelle, die im Zug der Umgebungsarbeiten von Mauern und Pflanzen freigestellt werden konnte. Der bestehende Flurname «Baumgarten» hat die Fahrni Landschaftsarchitekten direkt zur Projektidee geführt.

Baumgarten
Foto: Fahrni Landschaftsarchitekten

Schulhaus Baumgarten, Buochs

(Realisiert)
Der Jakobsweg führt durch das Schulareal, vorbei an der angrenzenden Kapelle, die im Zug der Umgebungsarbeiten von Mauern und Pflanzen freigestellt werden konnte. Der bestehende Flurname «Baumgarten» hat die Fahrni Landschaftsarchitekten direkt zur Projektidee geführt. Sie wollten um das neue Schulgebäude einen grossen Obstbaumgarten mit seltenen und robusten Obstsorten anlegen. Da sie in der Endphase viele und möglichst grosse Obstbäume pflanzen wollten, bot sich die Möglichkeit, diese in der ersten Etappe wie in einer Baumschule als Jungpflanzen einzuschlagen, um sie dann in der zweiten Etappe an den Endstandort zu pflanzen. In der ersten Etappe der Freiraumgestaltung des Schulareals wurden die Randabschlüsse, die Stufen und Ausstattungen wie Sitzbänke und ein Holzrost ausschliesslich aus regionalem Tannenholz angefertigt. Die Lebensdauer beträgt für das unbehandelte Holz fünf bis neun Jahre. Dies entsprach ungefähr dem Zeitraum, für den die zweite Etappe geplant war. Der Endausbau der Schulanlage gliedert sich in zwei grosse Räume, den harten Pausenplatz als Zentrum der umliegenden Schulhäuser und den Obstgarten als grossen Grünraum. Der Pausenplatz ist eine rechteckige Asphaltfläche mit einem zentralen skulpturalen Pavillon in der Mitte. Eine massive Ortbetonbank umschliesst den Platz, der auf jeder Seite mit einem Zugang erschlossen wird. Der Raum wird mit 30 grossen Hainbuchen gefasst. Auf einer Seite des Platzes liegt eine Versickerungszone mit Sumpffarn. Das Schulhaus gliedert sich in verschiedene Ebenen, wodurch sich ein horizontaler Bezug der Architektur zur Topografie herstellen lässt. Die Geländegestaltung entwickelt sich aus der umliegenden Landschaft. Es wurde versucht, die bestehende Topografie ans neue Gebäude heranzuziehen und möglichst wenig zu verändern. Für die Kinder sind sechs ovale Inseln wie kleine separate Gärten im Obstgarten verstreut, die in den Pausen unterschiedlich genutzt werden können.

Sportplatz Schule Hubelmatt Luzern

(Realisiert)

Inmitten von Wildhecken und Bäumen befindet sich die Sportanlage Schulhaus Hubelmatt. Die bestehende Sportanlage wurde saniert und ergänzt. Der Belag des Allwetterplatzes war beschädigt und benötigte ein Retopping. Der bestehende Asphaltplatz wurde vergrössert und in Sickerasphalt ausgeführt. Die bestehende Zufahrt wurde für die Feuerwehr verbreitert. Ergänzt wurde die Anlage mit einem Soccer-Minispielfeld, einem Sandplatz für Boccia, einer Street-Workout-Anlage sowie entlang des Asphaltplatzes mit einem langen Betonsitzelement. Die Sportanlage ist wie bisher zur freien Benutzung für Schulklassen und Quartierbewohner gedacht. Sie soll ein vielgenutzter Ort für junge Menschen werden.

Kantonsschule Küsnacht

(Realisiert)

Die Kantonsschule Küsnacht ist mit Bezug auf den Städtebau eine sehr atypische Lehr- und Lernanstalt. Im Norden vom Dorfbach und im Westen von der Bahnlinie hart begrenzt, öffnet sich die Anlage gegen Süden hin sanft zum Rebberg. Scheinbar zufällig situierte Bauten generieren nicht nur individuelle Zwischenbereiche, sondern ein spannungsvolles Raumkontinuum. Ein Stilgemisch von mittelalterlicher Schwere, zwinglianisch nüchternem Landbarock, Biedermeier, ausklingender Romantik, anarchistischer Baracken-Aura und Gegenwartsarchitektur findet sein Pendant in einer nicht minder reichhaltigen Flora. Dominant bleibt das Ensemble von reformierter Kirche und dem ihr angebauten Johanniterhaus, einer klosterähnlichen Anlage aus dem 15. Jahrhundert. Landschaftsarchitektonisch werden drei Bereiche unterschieden: der Rebberg, das Kloster und der Park. Die Definition des Parks wird weiträumig ausgelegt. Die Bauten stehen auf einer riesigen Fläche aus Mergel. Alte und neue skurrile Bäume und Gehölze stehen verstreut als Protagonisten im Raum. Mauern und Sitzbänke bieten unterschiedliche Aufenthaltsmöglichkeiten. Der zum Teil angesäte und gepflanzte Wildwuchs bildet die Grünflächen, die durch die Benutzung der Studenten geformt werden. Aufgrund der hohen und kontrastierenden Erlebnisdichte ist ein unverwechselbarer Ort mit wunderbarer Poesie entstanden.

Baumgarten
Umgebungsplan: Fahrni Landschaftsarchitekten
Baumgarten
Foto: Fahrni Landschaftsarchitekten
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