Sport- und Freizeitbauten  – Tragwerk und Konstruktion

Die tragende Konstruktion der Badehallendächer wurde mit zweiachsig spannenenden Stahlträgerrosten aus Walzprofilen ausgeführt. Die einzelnen Dächer liegen im Gefälle, sind in der Ansicht geknickt und entlang der Fassaden auf schrägen Pendelstützen aus Walzprofilen aufgelagert.

Halleninnenbereich
Die großen Becken in der Sporthalle erforderten größere Stützweiten – nur drei baumartig gestaltete Stahlstützen wurden im Raum positioniert. In der Freizeithalle hingegen sorgen deutlich mehr Stahlstützen für geringere Stützweiten.
Bauingenieur
Von Jörg Kazmaier, Fischer + Friedrich Ingenieurgesellschaft für Tragwerksplanung
Ziel bei der Planung von Tragwerk und Gebäudekonstruktion war es, Wirtschaftlichkeit und Gestaltung in Einklang zu bringen.

Die tragende Konstruktion der Badehallendächer wurde mit zweiachsig spannenenden Stahlträgerrosten aus Walzprofilen ausgeführt. Die einzelnen Dächer liegen im Gefälle, sind in der Ansicht geknickt und entlang der Fassaden auf schrägen Pendelstützen aus Walzprofilen aufgelagert. Im Halleninnenbereich werden die Dachroste zusätzlich von schrägen Stahlrohrstützen, die als Stützenbündel angeordnet sind, unterstützt. Zudem wurden in den verglasten Giebelseiten Aussteifungsböcke aus Rundrohrprofilen eingebaut. Rundstabverbände in den Dachträgerrosten sorgen für die Schubsteifigkeit der Dachscheibe. Die Anzahl der Stahlstützen hängt von der Nutzung ab: Die großen Becken in der Sporthalle erforderten größere Stützweiten – nur drei baumartig gestaltete Stahlstützen wurden im Raum positioniert. In der Freizeithalle hingegen sorgen deutlich mehr Stahlstützen für geringere Stützweiten – und damit für einen reduzierten Materialeinsatz bei der Deckenkonstruktion.Die Dachvorsprünge bestehen aus auskragenden Doppel-T-Profilen, die oberhalb der Dreischichtplatten und der ersten Abdichtungsebene in der Dämmebene eingebaut wurden. Zur Aufnahme der Windlasten aus der Fassadenkonstruktion sind umlaufend zwischen die Dachrandstützen liegende Lastsammler aus Flachstählen eingebaut, die über Rundstahlhänger an die Dachkonstruktion angehängt wurden. Der Korrosionsschutz besteht aus einem Duplex-System (Feuerverzinkung mit t = 85 ym, Dreifachbeschichtung mit 240 ym, Korrosivitätsklasse C4). Die tragende Dachschale ist mit 40 Millimeter dicken Dreischichtholzplatten beplankt, die auf BSH-Pfetten aufgelagert sind.

Zur Herstellung der Baugrube musste eine Baugrubensicherung mit einer rückverankerten Spundwand eine Wasserhaltung durchgeführt werden. Die Gründung der Badehallen erfolgte über eine elastisch gebettete Bodenplatte, die wie die UG-Außenwände in fugenloser WU-Bauweise hergestellt wurden. Der Saunabereich sowie der rückseitig angeordnete Umkleide- und Duschbereich wurden als Stahlbetonmassivbauten, bestehend aus Flachdecken, Wandscheiben und Stahlverbundstützen, errichtet. Soweit möglich sind die Deckenplatten unterzugfrei mit wirtschaftlichen Spannweiten errichtet. Die Auflagerung der UG-Decke erfolgt über schlanke Stahlbetonstützen, sodass die Technikfläche nur geringfügig eingeschränkt wird.

Die Schwimmbecken bestehen aus Stahlbetonwannen in WU-Bauweise (Rissweite < 0,2 Millimeter), die zusätzlich nach DIN 18195-7 mit einer rissüberbrückenden mineralischen Dichtschlämme (MDS) abgedichtet wurden.

Die Innenbecken wurden mit Konsolauflagern von der Beckenplatte getrennt, um die Zwängungsspannungen auf die WU-Bauteile zu minimieren. Die Gründung der Außenbecken erfolgte auf Betonpfeilern im tragfähigen Baugrund, das verringert Bauwerkssetzungen. ●

Halleninnenbereich
Halleninnenbereich
Längsschnitt
Längsschnitt Sportbadehalle
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